Kleinplaneten

Hochpräzise Positionsmessungen

Neben dem öffentlichen Auftrag der regelmässigen Publikumsführungen, welche an der Sternwarte Eschenberg in hohem Masse angeboten werden, führt das Winterthurer Observatorium unter dem IAU-Station Code 151 hochpräzise Positionsmessungen hauptsächlich an neuentdeckten und in ihrem Bahnverhalten ungewöhnlichen Kleinplaneten aus. Die Ergebnisse werden jeweils noch in der Beobachtungsnacht an das in den USA gelegene Minor Planet Center (MPC) übermittelt.
Bei schon länger bekannten Asteroiden trägt die Station 151 mit gezielten Einzelmessungen zu verbesserten Bahnbestimmungen bei.

Erfolgreiche Asteroidenbeobachtungen

Die Sternwarte Eschenberg hat sich bereits 1998 mit Referenzmessungen beim Minor Planet Center als Kleinplaneten-Beobachtungsstation akkrediert und den Station Code 151 erhalten. Fast in jeder klaren Nacht beobachte ich seither vor allem erdnahe Asteroiden und liefere mit genauen Positionsmessungen Grundlagen für verbesserte Bahnen für diese inzwischen weltweit sehr aufmerksam verfolgten Objekte. Darunter hat es auch etliche, die unserer Erde unangenehm nahe kommen können. Mit weit über 21'000 ans Minor Planet Center übermittelten Positionsmessungen hält die Sternwarte Eschenberg übrigens mit Abstand den Schweizer Rekord.

Weitere Erfolge blieben da nicht aus: so sind vom Eschenberg aus bisher zehn Kleinplaneten entdeckt worden, darunter der im Herbst 2002 offiziell auf den Namen "Winterthur" getaufte Asteroid Nr. 43669. Und auch der Asteroid "Griesser", das anerkennende Geschenk eines deutschen Fachastronomen, zieht zwischen Mars und Jupiter seine Bahn. Er stand sinnigerweise Anfang des Jubiläumsjahres 2004 mit einer Helligkeit von 16.8 m in einer selten günstigen Perihel-Opposition.


Text © by Markus Griesser, Eschenberg Observatory, Winterthur (Switzerland)